Die Aboflut setzt ein: Brauche ich Netflix & Co überhaupt?

Netflix & Chill ist eine anerkannte Möglichkeit, das Wochenende zu verbringen, Voraussetzung ist ein gültiges Abo. Aber wie rentabel ist es? Häufig fragt ihr euch wahrscheinlich, wie man Netflix kündigen kann, wenn es nicht mehr benötigt wird. Und dann gehen da ja noch ständig neue Anbieter wie Paramount an den Start. Wie viele Abos sind zu viele? Und wann lohnt es sich, am Ball zu bleiben? Wir verraten dir, wie du bei den Abodiensten nicht zu tief in die Tasche greifst und nur die behältst, die du brauchst.

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Wer abonniert was und warum?

Eine spannende Umfrage fand heraus, dass rund 67 % der Menschen in Deutschland ein Abo bei einem Abodienst abgeschlossen haben. Die meisten allerdings brachten es auf mindestens drei verschiedene Dienste. Klingt viel? Ist es aber gar nicht. Kindle-Abo zum Lesen, Spotify für die Musik und dann noch Netflix. Bleibt noch viel offen, was es noch gar nicht auf den eigenen TV geschafft hat.
Anders als in Amerika sind die Deutschen aber eher bereit, ihr Abo wieder zu kündigen, sofern der Nutzen nicht mehr vorhanden ist. Jenseits des Großen Teichs kündigt man hingegen aus Kostengründen. Aber schauen wir uns doch mal an, wer was abonniert:

• Videostreaming: Absoluter Top-Favorit bei den Deutschen ist Videostreaming mit einem Anteil von 49 % der abgeschlossenen Abos.
• Audiostreaming: Mit soliden 25 % setzt sich auch Audiostreaming mehr und mehr durch. Tausende Songs als MP3 auf dem Handy? Fehlanzeige, heute hören wir Musik bei Spotify und Co.
• Gamingstreaming: In Sachen Gaming sind wir gerade noch auf dem aufsteigenden Ast. Nur rund 21 % der Abos entfallen auf den Gaming-Sektor. Schuld könnte hier aber auch das noch nicht flächendeckend verfügbare 5G-Netz bzw. Breitbandinternet sein.

Und warum abonnieren wir? 49 % der Millennials, 41 % der Boomer, 51 % der Generation X und 35 % der Senioren entscheiden sich für ein Abo, um exklusive Inhalte zu erhalten. Wie stark die Dominanz der Abodienste ist, drückt sich aber erst mit folgenden Zahlen aus! 100 Euro monatlich sind für 82 % der Nutzer ganz normal und stehen jeden Monat auf der Rechnung! Am buntesten treiben es die jüngeren Generationen im Alter zwischen 18 und 29 Jahren. Sie geben sogar bis zu 200 Euro fürs Streaming aus.

Wie funktioniert das Prinzip der Abodienste überhaupt?

Ob Disney Plus, Netflix oder Amazon Prime, das Geschäftsmodell ist (fast) immer gleich. Du entscheidest dich für dein Paket (HD-Qualität, mehrere Abspielgeräte) und buchst dein Abo. Bei vielen Anbietern gibt es einen kostenlosen Probemonat, mit dem du erst mal ins Geschehen reinschnuppern kannst. Das lohnt sich, wenn du dich nicht zwischen verschiedenen Abodiensten unterscheiden kannst.

Achtung: Amazon Prime, aber auch Dienste wie Sky haben eine Besonderheit. Obwohl du ein Abo abgeschlossen hast, stehen dir hier nicht alle Filme und Serien kostenlos zur Verfügung. Du erhältst nur ein gewisses Basis-Paket. Spezielle (oft neuere oder sehr beliebte) Filme und Serien musst du extra dazu kaufen, bevor du sie gucken kannst. So können Kosten entstehen, die vorher nicht eingeplant waren.

Anders sieht es z.B. bei Netflix aus. Hier erhältst du mit Abschluss deines Abos Zugriff auf das komplette Angebot des Anbieters. Alle Serien, Filme und ausländische Inhalte stehen dir ab dem Tag der Veröffentlichung zur Verfügung. Es gibt keine exklusiven Kaufinhalte, dafür aber exklusive Titel, die ausschließlich bei Netflix verfügbar sind. Bedenke aber, dass manche Serien (Outlander, The Walking Dead) oft bis zu einem Jahr oder länger brauchen, bis sie in Deutschland nach US-Veröffentlichung verfügbar sind.

Die Topliste der TV-Streaming Anbieter – welcher lohnt sich und für wen?

Die ganz großen Flaggschiffe unter den Streaminganbietern sind klar Amazon Prime, Netflix und Disney Plus. Aber sie sind nicht die Einzigen, wie du unschwer erkennen wirst. Das fiese daran ist: Meist läuft die Lieblingsserie bei einem anderen Streamingdienst als bei dem, den du abonniert hast! Hier stellen wir dir die Top 5 der beliebtesten Dienste kurz vor:

• Netflix: Unter den Global Playern ist Netflix klar der Größte. Vor allem die Eigenproduktionen wie Bridgerton, Stranger Things oder auch Squid Game machen von sich reden. Diese Inhalte gibt es nur bei Netflix. Das günstigste Abo kostet unter 10 Euro, bietet aber nur SD-Qualität. Für beste Qualität wird es deutlich teurer (Stand 2023 = 17,99 Euro).
• RTL Plus: Aus dem ehemaligen TV Now wurde RTL Plus. Der Streamingdienst ist vor allem für Fans von Reality-TV interessant, denn hier gibt es exklusive Produktionen. Außerdem steht das volle TV-Programm von VOX, RTL und allen angehörigen Sendern zum Abruf zur Verfügung.
• Amazon Prime: Spätestens seit die Kultserie The Boys auf dem Bildschirm flackerte, ist Amazon Prime so beliebt wie nie. Schade ist hier, dass du nicht alle Filme mit deiner Lizenz bekommst. Es gibt zu viele Kauftitel, die du nebenbei auch leihen kannst. Preislich sind die 8,99 Euro pro Monat aber solide und fair.
• Disney Plus: Obwohl wir bei Disney automatisch an Kinderfilme denken, hat der Anbieter mehr zu bieten. Produktionen aus den Reihen von Star Wars, Disney, Marvel und Pixar sind hier verfügbar.
• Wow: Aus Sky Ticket wurde Wow und damit ein weiterer Streamingdienst, der insbesondere auf US-Serien und Blockbuster setzt. Gekauft werden hier Einzeltickets für unterschiedliche Bereiche. Nur Serien, Serien und Filme, Einzelabo oder Monatsabo.

Es ist ratsam, bei all den Anbietern einfach mal einen Probemonat zu nutzen und reinzuschnuppern. Filmtechnisch haben wir alle einen unterschiedlichen Geschmack und daran sollten wir uns orientieren. Der eine findet bei Netflix immer etwas zum Schauen, der Nächste braucht dafür RTL Plus. Für Weniggucker könnten sich Angebote wie YouTube eher lohnen, denn auch dort können zahlreiche Filme und Serien gekauft oder ausgeliehen werden.

Fazit: Abos lohnen sich nicht immer, die meisten Menschen haben zu viele

Wie viele Abos hast du? Und wie oft beschäftigst du dich wirklich mit ihnen? Um Geld zu sparen, solltest du deine Abos jederzeit überprüfen. Länger nicht mehr geschaut? Dann entscheide dich einfach für die Kündigung. Du kannst deinen Streamingdienst jederzeit wieder abonnieren, er ist nicht für immer verloren. Du bist im Sommer zum Beispiel immer draußen und schaust nie fern? Dann weg mit unnötigen Abos, das Geld kannst du eher an der Eisdiele ausgeben.