Ein Vergleich der Musik-Streaming-Anbieter: Qobuz vs. Spotify
Sowohl der Marktführer Spotify als auch der eher unbekannte Musik-Streamingdienst Qobuz versprechen knapp 100 Millionen Songs zum flexiblen Hören online und offline. Auch wenn sie den gleichen Zweck erfüllen, gibt es große Unterschiede zwischen den beiden Anbietern.
Bild: Qobuz
Für den großen Test Qobuz vs. Spotify haben wir hier beide Dienste ganz genau unter die Lupe genommen.
Qobuz kostenlos testen Spotify kostenlos testenWas bieten Qobuz und Spotify?
Beide Anbieter machen es möglich, jederzeit und überall auf über 100 Millionen Songs online und offline zuzugreifen. Das Ganze könnt ihr in beiden Fällen ohne Werbung genießen. Zu Songs aus der ganzen Welt kommt bei Spotify auch eine breite Auswahl an (teilweise exklusiven) Podcasts, sowie bei Qobuz tausende digitale Booklets und weiterer Content aus der Musikwelt, hier allerdings keine Podcasts.
Das grundlegende Prinzip der Angebot unterscheidet sich zwischen den beiden Anbietern also kaum. Der einzig große Unterschied ist das zentrale Merkmal von Qobuz: Die Audioqualität. Während Spotify Inhalte maximal in MP3 anbietet, bekommen Kunden bei Qobuz auch Songs in High-Res-Qualität, wie sie bei keinem anderen Musik-Streamingdienst zu finden ist.
Die Kosten für das Musik-Streaming
Bei Spotify kannst du vom Free Paket auf Spotify Premium upgraden und damit den Dienst mit all seinen Funktionen richtig nutzen. Ein Spotify Premium Account für eine Person kostet aktuell 10,99 € im Monat und kann monatlich gekündigt werden.
Qobuz bietet die Wahl zwischen zwei verschiedenen Paketen an. Das Standard-Paket „Studio“ für eine Person ist derzeit ab 12,50 € pro Monat erhältlich. Dieser Preis ist jedoch nur im Jahresabo für einmalig 149,99 € enthalten und wird auf den Monat heruntergerechnet erreicht. Für ein monatliches Studio-Abo werden 14,99 € im Monat fällig.
Auch bei Qobuz könnt ihr auf eine Premium-Variante upgraden. Das Sublime-Paket bietet euch zusätzlichen dauerhaften Rabatt von bis zu 60 % bei Hi-Res-Käufen im Download-Store, ansonsten unterscheidet es sich nicht von der Studio-Variante. Ihr bekommt das Sublime-Paket aktuell nur im Jahresabo für einmalig 199,99 €, was einem monatlichen Preis von etwa 16,67 € entspricht.
Insgesamt kostet euch das Abo bei Qobuz also mehr als bei Spotify, egal welches Paket ihr wählt. Außerdem müsst ihr bei Qobuz für einen besseren Preis, der dann auch Spotify näherkäme, direkt ein Jahresabo abschließen. In Sachen Preis und Flexibilität der Abos liegt Spotify also aktuell vorne.
Ein Konto, mehrere Nutzer
Sowohl Spotify als auch Qobuz bieten die Möglichkeit, ein Abo für mehrere Personen abzuschließen. Beide Anbieter lassen euch die Wahl, ob ihr das Abo nur für euch selbst, im Duo-Paket, oder als Family-Abo abschließt. Zuletzt haben die weitverbreiteten Preiserhöhungen sowohl Qobuz als auch Spotify getroffen.
- Spotify Premium Duo bekommt ihr derzeit für 14,99 € im Monat. Das Abo könnt ihr zu zweit nutzen und dabei eigene Accounts einrichten.
- Ein Family-Abo kostet bei Spotify aktuell 17,99 € monatlich für bis zu 6 Personen.
- Der Preis von Qobuz Duo hängt vom Paket ab. Ihr zahlt für Qobuz Duo derzeit 17,50 € (Studio Jahrespaket) bzw. 19,99 € pro Monat (Studio Monatspaket) oder 24,99 € im Monat (Sublime Jahrespaket).
- Der Familien-Account bei Qobuz wird zurzeit für etwa 29,17 € monatlich im Jahrespakt für ebenfalls 6 Personen angeboten.
Alle Pakete sind grundsätzlich für Personen vorgesehen, die im gleichen Haushalt leben. Dies wird aktuell jedoch nicht aktiv überprüft, weshalb ihr euch dahingehend keine Sorgen machen müsst. Ihr könnt mit eurem Konto auch auf ein Abo für mehrere Personen wechseln und damit eure Daten wie Playlists und Favoriten beibehalten.
Es ist also zu erkennen, dass auch bei der Ausweitung auf mehrere Personen ein klarer Preisvorteil auf der Seite von Spotify liegt. Jedes Abo ist bei Spotify günstiger als das Pendant bei Qobuz.
Musik entdecken – Personalisierte Empfehlungen
Gerade beim Entdecken neuer Musik kommt dem Algorithmus der Plattformen eine wichtige Rolle zuteil, der das Musik-Erlebnis der Kunden deutlich aufwerten kann. Spotify bietet einen der am besten entwickelten Algorithmen aller Anbieter, der mit eigens entwickelten Techniken hochspezialisierte, personalisierte und akkurate Vorschläge macht. Aus diesem Grund wird Spotify von vielen Nutzern zum Entdecken neuer Musik verwendet.
Qobuz setzt hingegen nicht auf einen eigenen Algorithmus, sondern ist eine Kooperation mit Musimap eingegangen, deren Programm vorrangig nach Ähnlichkeiten zwischen Künstlern, Songs, Alben, Genre und Stimmung sucht. Daher kommt es hier verstärkt zu Vorschlägen, die aus eurem allgemeinen Streaming-Verhalten resultieren und damit weniger akkurat und weniger variabel sind als bei Spotify. Dagegen fallen einzelne Songs außerhalb eurer gewöhnlichen Vorlieben weniger stark ins Gewicht und schmeißen eure Empfehlungen nicht durcheinander.
Der Vorteil der Community
Auch wenn ein Vergleich hier womöglich nicht ganz fair erscheint, spielt die Community der Apps beim Entdecken neuer Musik eine wichtige Rolle und sollte daher ebenfalls beachtet werden. Da Spotify deutlich höhere Nutzerzahlen aufweist, finden sich hier auch deutlich mehr Playlists, die regelmäßig aktualisiert und auf kleinste Nischen ausgelegt sind. Das macht das Entdecken neuer Musik und einzigartiger Playlists ein gutes Stück einfacher. Damit bietet Spotify ein etwas aktiveres Erleben im Musik-Streaming.
Die Audioqualität
In Sachen Audioqualität gibt es keine große Diskussion um den Gewinner zwischen Qobuz und Spotify. Qobuz wirbt als größtes Kaufargument mit der einzigartigen Klangqualität der Titel im eigenen Sortiment.
Dabei werden alle Songs mindestens in MP3 (320 kb/s) zur Verfügung gestellt und die Qualität reicht bei vielen Inhalten sogar bis zu 192 kHz Hi-Res (24bit/9,2 Mbit/s). Bei Spotify werden die Inhalte von Niedriger Qualität (24 kb/s) bis hin zu sehr hoher Qualität (320 kb/s) zur Verfügung gestellt.
Hinweis: Die hohe Audioqualität kann bei Qobuz in der Praxis zu kleinen Verzögerungen in der Wiedergabe führen. Mit bis zu einer Sekunde Verzögerung beim Laden liegt diese jedoch nicht hoch und kann ohne Probleme ignoriert werden, kann aber beim Hören kurz auffallen.
Sogar mit seinen qualitativ hochwertigsten Inhalten kann Spotify also nur auf das niedrigste Niveau von Qobuz aufholen, was in der Praxis deutlich zu hören ist und das Hör-Erlebnis um ein Vielfaches aufwertet. Für alle audiophilen Musikfans stellt sich Qobuz also als eindeutiger Sieger im Bereich Klangqualität heraus und bietet damit ein einzigartiges Angebot.
Weitere Extras bei Qobuz und Spotify
Bei Qobuz könnt ihr zusätzlich auf die hohe Kompatibilität mit dem Musikserver-System Roon setzen, der im monatlichen Abo angeboten wird. Damit kannst du deine Songs organisieren und sortieren sowie integriert streamen. Auch die zusätzlichen digitalen Booklets sprechen für den Streaminganbieter, sowie die sehr breite Kompatibilität mit allen möglichen Geräten.
Dagegen findet ihr bei Spotify den bekannten Jahresrückblick, eine sehr stark konfigurierte Konnektivität zwischen Geräten und auf die Musik abgestimmte Lyrics, sowie zusätzliche Hintergrundinformationen zu allen Songs und Künstlern. Außerdem soll bei Spotify zukünftig auch HiFi verfügbar sein.
Qobuz oder Spotify – Womit unterstütze ich die Künstler?
Für einige Kunden ist es wichtig zu wissen, dass die Künstler hinter den Songs auch ihren fairen Anteil am eigenen Musik-Konsum bekommen. Die Bezahlung kann dabei zwischen den Streamingdiensten stark variieren.
Qobuz zahlt den Künstlern eine festgelegte Summe pro Stream. 2018 lag dieser Wert bei 0,043 US-Dollar. Um 1000 $ zu verdienen, muss ein Titel also ca. 23.000 Mal gestreamt werden. Damit werden die Künstler bei Qobuz auch im Vergleich zu weiteren Anbietern am besten bezahlt und bekommen für jeden Stream Geld.
Die Bezahlung funktioniert bei Spotify nach einem anderen Prinzip. Der Gewinn des Unternehmens wird unter den Künstlern anteilig an der Anzahl der Streams aufgeteilt. Damit hängt der gezahlte Betrag vom Erfolg von Spotify ab und viele Streams bedeuten nicht automatisch viel Geld. In der Vergangenheit kam es dabei zu Werten von 0,0033 US-Dollar pro Stream, sodass etwa 300.000 Streams nötig wären, um 1000 $ zu bekommen. Damit liegt Spotify bei den Schlusslichtern in Sachen Bezahlung der Künstler.
Musik streamen – geht das kostenlos?
Grundsätzlich bekommt ihr bei beiden Anbietern natürlich nur gegen Bezahlung langfristig ein wirklich gutes Angebot. Jedoch bieten beide Dienste auch an, ihr Abo zunächst einen Monat in vollem Umfang kostenlos zu testen. Der Probemonat wird automatisch zum jeweiligen Preis verlängert, solltet ihr nicht rechtzeitig wieder kündigen. Damit könnt ihr beide Anbieter in Ruhe ausprobieren, bevor ihr euch für ein Abo entscheidet.
Im Gegensatz zu Qobuz bietet Spotify jedoch auch ein dauerhaftes kostenloses Paket an. Mit Spotify Free bekommt ihr ein sehr eingeschränktes Angebot, bei dem viele wichtige Funktionen nicht freigeschaltet werden. Ein kostenloses Paket bekommt ihr bei Qobuz aber überhaupt nicht. Solltet ihr also gerade kein Geld für ein Abo zum Musik-Streaming zur Verfügung haben, bietet Spotify Free ein durchaus nützliches Angebot. Bei Qobuz sucht ihr hiernach vergeblich.
Gibt es einen Studentenrabatt?
Spotify lockt Studenten mit einem großartigen Angebot für ihr Premium-Paket. Verifizierte Studenten bekommen das Abo von Spotify Premium nämlich fast zum halben Preis. Es kostet dann nur noch 5,99 € monatlich und liegt damit noch deutlicher unter der Konkurrenz, auch unter Qobuz.
Qobuz bietet derzeit leider keinen Studentenrabatt und kann preislich gesehen daher nicht mit Spotify mithalten.
Als Student bedeutet dies die Wahl zwischen Spotify Premium für 5,99 € und dem günstigsten Angebot von Qobuz für 12,50 € pro Monat, was so auch nur im Jahrespaket erhältlich ist. Das Rennen beim Angebot für Studenten geht also ganz klar an den Marktführer Spotify.
Die Vorteile im Überblick
Qobuz Studio/Sublime
- Sehr hohe Audioqualität
- Große Auswahl hochwertiger Titel
- Faire Bezahlung der Künstler
- Viele Möglichkeiten zum Entdecken neuer Musik
Spotify Premium
- Hohe Vielfalt an verschiedenen auditiven Inhalten
- Vergleichsweise günstiger Preis – besonders für Studenten
- Akkurater und hochpersonalisierter Empfehlungsalgorithmus
- Zusätzliche Funktionen wie der Jahresrückblick und Live Lyrics
- Große Community
- Spotify Free
Fazit – Was lohnt sich mehr?
Prinzipiell unterscheidet sich das Angebot von Spotify und Qobuz nicht so stark. Wenn ihr eure Lieblingssongs in absolut bester Qualität hören möchtet, dann müsst ihr euch bei Qobuz umschauen, die hier klar vor Spotify liegen. Audiophile Kunden werden sich hier daher vermutlich wohler fühlen, wobei die Sound-Qualität bei Spotify Premium für die meisten Kunden auch nicht als schlecht zu bezeichnen ist und für den durchschnittlichen Hörer vermutlich ausreichen wird. Ansonsten kann Qobuz allerdings aufgrund des deutlich höheren Preises, außer in wenigen einzelnen Punkten, aktuell nicht mit Spotify mithalten, was den großen Markt angeht.
Da sich der Katalog an Songs beider Anbieter kaum unterscheidet, spielt der Preis eine umso höhere Rolle und hier ist das Rennen, insbesondere für Studenten, eindeutig. Daher würden wir Qobuz nur für Leute empfehlen, die unbedingt sehr hohe Audioqualität genießen möchten und sich sehr intensiv mit Musik beschäftigen oder besonders hohen Wert auf die Bezahlung der Künstler legen. Für alle anderen empfehlen wir ein Abo bei Spotify Premium.
Das Beste: Wenn ihr noch unsicher seid, könnt ihr beide Anbieter erst einmal kostenlos ausprobieren und euch in der Praxis ein Bild davon machen, ob Qobuz oder Spotify besser zu euch passt.
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